×
lotterie-romande
facebook-youtube-wappen http://www.facebook.com/pro.castellione http://www.youtube.com/user/ProCastellione?feature=guide

 

Abstammung
Die Familie von Turn ist ein Zweig der De la Tour du Pin und stammt aus der Dauphiné. Sie tritt im 12. Jh. in Sitten auf und besass Ämter und Güter im Wallis und in der Waadt. Im Lande bekleidete das Geschlecht der von Turn die höchsten Würden.

 

Bischof Amedé von Turn
Im Jahr 1160 wurden Amedé von Turn Bischof von Sitten. Er übertrug das Amt des bischöflichen Stiftstatthalters seinem Bruder Wilhelm von Turn, der später der erste Herr von Gesteln wurde. Wilhelm geangte zu Reichtum und hohem Ansehen.

Anselm von Gesteln
Die erste dem Namen nach bekannte Kastlan war Anselm von Gesteln (de Castellione), der 1179 sein Lehen in die Hände des Bischofs Cono zurücklegte.

 

Verschwägerung
Von Bischof Cono hatten die von Turn (de Turre) das frühere Reichslehen Gesteln erhalten. In der Folge verschwägerten sich die Herren von Turn mit den Rittern von Gesteln und wurden die mächtigste Adelsfamilie im Wallis. Die Ortschaft Niedergesteln verdankt ihre hervorragende Stellung in der Geschichte den Freiherren von Turn-Gestelnburg.

 

Güter der von Turn
Neben dem Lötschen- und dem Nikolaital, die zum Lehen Gesteln gehörten, besassen sie Herrschaftsgebiete bis hinunter nach Conthey und im Bagnestal, ferner im Chablais, im Berner Oberland und im Freiburgischen.

 

Meierturm
Die Freiherren von Turn waren früher Meier von Sitten und hatten dort als festes Haus die Majoria bewohnt.

 

Wohnsitz auf der Gestelnburg
Die Freiherren und ihre Lehensfamilien haben sich vorerst wohl im Dorf selber aufgehalten. Nach dem Bau der Burg hatten die Freiherren von Turn bis 1375 in der Gestelnburg ihren Wohnsitz. Vor hier aus regierten und tyrannisierten sie ihre verschiedenen Lehen und Herrschaftsgebiete.

 

Tellenburg bei Frutigen
Die Freiherren von Turn übernahmen den Wohnturm von den Freiherren von Wädiswil. Im Wohnturm bei Frutigen residierten 1302 - 1400 die Kastläne der von Turn. Von hier aus verwalteten diese die Besitzungen der Freiherren von Turn aus Niedergesteln. In der Berner Chronik von 1470 steht von einer Klage des Ritters von Turn von Kaiser Karl VI. wegen des Frutigtales im Jahre 1365 in Bern.

 

Felsenburg ob Mittholz
Nach 1367 kamen die Freiherren von Turn durch Erbschaft in den Besitz des Gasterntals, wohl von der Kanderklus bis zu den Gletschern. Sie brachten auch Landsleute ins Tal. Die Felsenburg ob Mitholz war Sitz derer von Turn aus Niedergsteln.

 

Erfolg und Misserfolg
Die Freiherren von Turn verdanken ihre Erfolge persönlicher Tüchtigkeit, kluger Heiratspolitik und hohen Ämtern. Ihre Misserfolge sind dem Kampf gegen die Kirche von Sitten und dem mächtigen Bern zuzuschreiben.

 

Leben auf der Burg
Der Adel führte ein hartes Dasein. Die Behausungen waren steinerne Kerker mit wenig Licht. Im Winter waren sie eisig kalt. Gespiesen wurde am Spiess gebratenes Fleisch, in der Fastenzeit Fisch, ferner Brot, Getreidebrei und Gemüse. Dazu trank man Wasser, Milch oder Wein. Das Geschirr war aus Holz oder Ton. Im Alltag trugen die Adeligen schmucklose Kleider aus Wolle, Leinen oder Leder. Im Winter hüllte man sich in Pelz. Wenn der Burgherr austritt, kleidete es sich in seiner Tracht, bestehend aus einem langen Rock, Handschuhen, Schuhen aus Leder, Schwert und Sporen. Die Festtagskleider waren aus italienischen Seidenstoffen geschneidert und mit Pelzen verbrämt.

 

Nachkommen der von Turn Zug
Wie die Geschichte berichtet, zog ein Nachkomme des Anton von Turn nach Zug und nahm den Namen Laubast, nachher Zurlauben an. Einem derselben wurde später vom Wallis gestattet wieder den Titel Freiherr von Turn-Gestelnburg zu führen. Aus diesem Hause waren Fürstäbte in Muri und Rheinau, wo Gerold II. das jetzige Münster baute.
Im Jahre 1562 kämpfte Anton von Zurlauben an der Spitze der Schweizer für den König von Frankreich. Er hatte schon drei Winden erhalten, als ein Feind mit einem Säbelhieb ihm den Kopf zerspalten wollte. Das sah sein Sohn Erasmus. Eilends stellte er sich vor den Vater hin, um ihn zu schützen und empfing selbst den tödlichen Steich. Er sank zusammen indem er sprach: "Gott sei Dank, ich habe meinen Vater gerettet!" Das Geschlecht der Zurlauben blühte tatsächlich in Zug noch mehrere Jahrhunderte.

 

Nachkommen der von Turn in Berchtesgaden DE?
Auf einem alten Reiseprospekt steht: "Die Reise mit dem besonderem Pfiff, eine Alpenquerung auf Walserpfaden von Ost nach West." Die Reise geht vom Walserdorf Vorarlberg zum Gaschinajoch, weiter nach Damüls, Furka-Joch, zum höchstgelegenen Dorf Europas Juf, nach Safin, Disentis, Oberalp-Pass, über den Furka-Pass und zum Endziel Alpe Tatz. Über der Alpe Tatz wird folgendes geschrieben:
"Im Gebiet der Lötschbergbahn zwischen Brig und Goppenstein, mit Blick auf das Simplongebiet im Süden und die Teufelshörner (Les Diablerets) im Westen. Ehemals im Besitz der gleichen Herren von Turn, die im Wallis zalhreiche Schlösser, im Land Salzburg den Wohnturm bei St. Jakob und in Bayern die Burg Neubeuern am Inn in unmittelbarer Nähe einer Schiffslände für den Salztransport besassen. Die in Berchtesgaden ansässige Familie Datz (frühe Schreibweise lt. Einwohnerverzeichnis von 1684, abgedruckt in der Bergheimat 41: Tatz) könnte daher sehr wohl dorther stammen, zumal die gleiche Familie von Thurn wenigstens 2 Chorherren (Symon und Peter) in das Augustiner -Chorstift Berchtesgaden entsandt und u.a. einem Berchtesgadener Lehen den Namen gegeben hat"

Stiftung Gestelnburg, Pro Castellione, 3942 Niedergesteln, Tel. 027 934 19 12, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!